Das US-Außenministerium hat die Regierung von Präsident Rodrigo Duterte für ihre systematischen Menschenrechtsverletzungen gerügt, als es am 12. April seinen Landesbericht 2021 über die Menschenrechtspraktiken auf den Philippinen veröffentlichte. Darin heißt es, dass es glaubhafte Berichte gibt, nach denen Mitglieder von (Dutertes) Sicherheitskräften zahlreiche Menschenrechtsverletzungen begangen haben". Der Bericht nannte rechtswidrige oder willkürliche Hinrichtungen, einschließlich außergerichtlicher Morde, gewaltsames Verschleppen, Folter, harte und lebensbedrohliche Haftbedingungen und willkürliche Inhaftierungen, die "von der Regierung oder in ihrem Namen" begangen wurden.

In dem Bericht heißt es: "Erhebliche Bedenken bestehen auch hinsichtlich der Straffreiheit für andere Sicherheitskräfte, zivile nationale und lokale Regierungsbeamte und einflussreiche Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Handel." Der Bericht wies auf Lücken, in der Unabhängigkeit, der Justiz hin; darunter Gewalt,  Androhungen von Gewalt und ungerechtfertigte Verhaftungen oder die Verfolgung von Journalisten.

Der Bericht spiegelte zu einem kleinen Teil die Ergebnisse der von den Vereinten Nationen gesponserten und anderer internationaler unabhängiger Untersuchungen zu den Menschenrechtsverletzungen wider, die von  Sicherheitsbeauftragten der Duterte-Regierung seit 2016 begangen wurden. Das philippinische Menschenrechtsbündnis Karapatan führte in seinem Jahresendbericht 2021 an, dass neben den mehr als 30.000 Opfern außergerichtlicher Tötungen im Zusammenhang mit Dutertes "Krieg gegen Drogen" zusätzlich 427 AktivistInnen und MenschenrechtsverteidigerInnen von mutmaßlichen Sicherheitsleuten der Duterte-Regierung ermordet wurden.

Karapatan nannte auch andere Übergriffe, darunter wahlloses bombadieren ländlicher Dörfer, Zwangsevakuierungen und illegale Verhaftungen, denen Tausende von Filipinos zum Opfer fielen, und dies in einem Klima der Gesetzlosigkeit. Am 29. März wies Amnesty International darauf hin, dass das Fehlen einer Rechenschaftspflicht der Täter den Nährboden für Menschenrechtsverletzungen unter Präsident Duterte geschaffen habe.

In der Zwischenzeit wies die Kommunistische Partei der Philippinen (CPP) am 17. April darauf hin, dass der Bericht des US-Außenministeriums eine "verspätete und mäßige Anerkennung der Tatsachen ist, dass es grassierende Fälle von Menschenrechtsverletzungen gibt, die von den philippinischen Streitkräften (AFP) und der philippinischen Nationalpolizei (PNP) im Zuge des sogenannten 'Krieges gegen Drogen' und der Widerstandsbekämpfung begangen wurden".

Die CPP entgegnete: "Das philippinische Volk muss die USA gleichermaßen für diese Rechtsverletzungen verantwortlich machen... Die AFP erhält und kauft Waffen von der US-Regierung und wird von der US-Doktrin geleitet."

Die AFP und die PNP, so betonte die CPP, "wurden vom US-Militär in Übereinstimmung mit ihren Doktrinen der 'Aufstandsbekämpfung' und des 'Antiterrorismus' unterrichtet... dieselben US-Taktiken, die in ihren gescheiterten Interventionskriegen in Vietnam (Operation Phoenix) und Afghanistan (ganzheitlicher nationaler Ansatz) angewandt wurden, gekennzeichnet durch Luftangriffe, Ermordungen, Folter und den unerbittlichen Angriff auf die Zivilbevölkerung und NichtkombattantInnen."

Die CPP rief das philippinische Volk auf, ein Ende der US-Militärintervention auf den Philippinen, die Aufhebung ungleicher Militärabkommen mit den USA und ein Ende der von den USA diktierten Doktrin des totalen Krieges gegen das Volk zu fordern.