Die Internationale Koalition für Menschenrechte auf den Philippinen (ICHRP) kündigte am 29. März den Start einer internationalen Kampagne für die Magnitzky-Sanktionen gegen die zwölf größten  Menschenrechtsverletzer auf den Philippinen an. Bekannt sind diese unter dem Namen „Dreckiges Dutzend“. Die ICHRP zielt darauf ab, mit den Regierungen Australiens, Kanadas, der EU, Großbritannien und der USA zusammenzuarbeiten, um diese zwölf Beamten der Regierung von Manila für schwere Menschenrechtsverletzungen zur Rechenschaft zu ziehen.

Angeführt wird die Liste des „Dreckigen Dutzend“ von dem führenden Präsidenten der Philippinen Rodrigo Duterte und dem ehemaligen Chef der philippinischen Nationalpolizei (PNP) General De La Rosa. Diese stellen die „Hauptverantwortlichen für den Krieg gegen Drogen und die Kampagne des Staatsterrors“ auf den Philippinen dar. Des Weiteren auf der Liste aufgeführt als „Teil der Kommando- und Kontrollstruktur der PNP und der Bewaffneten Kräfte der Philippinen zum Zeitpunkt der vorgeworfenen Menschenrechtsverletzungen“ sind: PNP Chef General Diebold Sinas, Streitkräfte der Philippinen (AFP) Stabchef General Jose Faustino Jr., der Nationale Sicherheitsberater General Hermogenes Esperon Jr., der Chef des AFP- Kommandos in Süd-Luzon General Antonio Parlade Jr., der Sekretär des Verteidigungsministeriums General Delfin Lorenzana und der Sekretär des Ministeriums für Inneres und lokale Verwaltung General Eduardo Año.

Das „Dreckige Dutzend“ komplettieren der Berater Dutertes Bong Go, der ehemalige Sprecher Dutertes Harry Roque, die Sprecherin der antikommunistischen Task Force Lorraine Badoy und die Richterin Cecily Burgos-Villavert. Laut ICHRP sind sie „Teil der Infrastruktur des Terrors in der Duterte-Regierung und haben sich an der öffentlichen Inszenierung angeblicher staatlicher Represionen beteiligt“.

Der ICHRP-Vorsitzende Peter Murphy sagte, die Magnitky-Sanktionskampagne sei eine direkte Folge ihrer Ermittlungsarbeit im Jahr 2021, „bei der Muster von groben und systematischen Menschenrechtsverletzungen, einschließlich Verbrechen gegen die Menschlichkeit durch das Duterte-Regime festgestellt wurden“.

Das Magnitsky-Gesetz sieht Sanktionen gegen ausländische Staatsangehörige vor, die für Verletzungen international anerkannter Menschenrechte in einem fremden  Land verantwortlich sind, wenn die Behörden des betreffenden Landes nicht in der Lage oder nicht Willens sind eine gründliche, unabhängige und objektive Untersuchung der Verstöße durchzuführen. Das Gesetz sieht die Ergreifung restriktiver Maßnahmen wie beispielsweise gezielte Finanzsanktionen und Reiseverbote gegen ausländische Staatsangehörige vor, die für grobe Verletzungen international anerkannter Menschenrechte verantwortlich sind.

In diesem Zusammenhang legte das philippinische Menschenrechtsbündnis KARAPATAN am 31. März einen Bericht für die bevorstehende 41ste Sitzung der allgemeinen regelmäßigen Überprüfung des UN Menschenrechtsrats vor. KARAPATAN erneuerte seine Forderung an den UNHCR, eine „internationale unabhängige Untersuchung der Menschenrechtskrise“ auf den Philippinen durchzuführen.

KARAPATAN beklagte, dass „die meisten, wenn nicht sogar alle Empfehlungen“ des UNHCR und der UN-Sonderverfahren, sie seit dem dritten Zyklus der allgemeine regelmäßige Überprüfung (UPR) im Jahr 2017 ausgesprochen wurden, von der Regierung in Manila „nicht beachtet werden“.